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Schublade oder zweite Chance?


Hast du dich schon einmal dabei beobachtet, wie du reagierst, wenn du auf fremde Menschen triffst? Wie du über diese Menschen denkst und wie schnell du dir ein Urteil über sie gebildet hast?

Tatsächlich gibt es hier zwei Möglichkeiten. Entweder findest du die Person sympathisch und bist ihr gegenüber positiv gestimmt. Oder du findest die Person eher unsympathisch und denkst negativ von ihr.

Der Halo-Effekt

Handelt es sich um einen positiven ersten Eindruck sprechen wir vom sogenannten „Halo-Effekt“.

„Halo“ kommt aus dem Englischen und steht für den Heiligenschein. Der „Halo Effekt“ kann also auch als der „Heiligenschein Effekt“ übersetzt werden.

Beim „Halo-Effekt“ schließt unser Gehirn unbewusst von einer positiven Eigenschaft auf alle anderen Eigenschaften eines Menschen, überstrahlt so eventuelle Defizite und erzeugt dadurch einen besseren Gesamteindruck einer Person.

Der Horn-Effekt

Handelt es sich aber um einen negativen ersten Eindruck sprechen wir vom sogenannten „Horn-Effekt“.

Dieser Effekt gilt auch als „Teufelshörner Effekt“. Wir setzen also unserem Gegenüber die Teufelshörner auf und bezeichnen ihn unbewusst als schlechten Menschen.

Sowohl beim „Halo Effekt“ also auch beim „Horn Effekt“ handelt es sich um eine Wirklichkeitsverzerrung. In beiden Fällen spielt uns unser Gehirn einen Streich und schließt unbewusst, von Aussehen bzw. Auftreten der Person auf seine positiven oder negativen Eigenschaften. Wir glauben also etwas zu wissen, was möglicherweise gar nicht der Wirklichkeit entspricht.

Aber warum erzähle ich dir das alles?

Gerade im Hotelbetrieb ist es so, dass wir regelmäßig mit den unterschiedlichsten Menschen zu tun haben. Wir bekommen ständig neue Kollegen und unsere Gäste sind auch nicht jeden Tag dieselben.

Wir müssen uns also täglich auf neue Menschen einstellen und entsprechend agieren.

Wird der neue Kollege also von unserem Gehirn durch den „Halo-Effekt“ bewertet werden, ist das für uns ziemlich einfach. Wir alle (zumindest die meisten von uns 😉 ) mögen gut aussehende, positive und fröhliche Menschen. Der Kollege wird sofort ins Team integriert und die Zusammenarbeit läuft prima.

Bekommen wir aber einen neuen Kollegen, den unser Gehirn durch den „Horn-Effekt“-Filter sieht, fällt es uns wahrscheinlich schwerer. Wir bewerten, urteilen und verurteilen den Kollegen, obwohl er noch gar nichts gemacht hat. Er wird ausgeschlossen, weil er ja sowieso nicht ins Team passt. Oft hat der neue Kollege gar keine Chance zu zeigen, wie nett er doch eigentlich ist und was er alles kann. Für die Zusammenarbeit im Team ist das natürlich eher kontraproduktiv.

Wenn du also in einer solchen Situation bist, solltest du dir überlegen, ob du dir diesen „Stress“ antun oder ob du dem Kollegen nicht doch eine zweite Chance für den ersten Eindruck geben willst.

Die zweite Chance für deinen Kollegen ist gleichzeitig auch eine zweite Chance für dich. Du entscheidest, ob du dich in deinem Team wohlfühlen willst oder nicht.

Meine Tipps für deine zweite Chance:

1. Springe über deinen Schatten

Klar, zuzugeben, dass du mit deiner Meinung vielleicht falsch gelegen hast, ist nicht leicht, aber gib dir einen Ruck und springe über deinen Schatten. Nur so bist du überhaupt in der Lage deinem Kollegen eine zweite Chance zu geben.

2. Sei offen und bleibe offen

Schau einfach mal, was auf dich zukommt, nimm es offen an und urteile nicht schon im Vorhinein. Das bedeutet auch, dass du nicht gleich an die Decke gehst, wenn dein Kollege einen Fehler gemacht hat. Fehler machen ist menschlich.

3. Finde 5 positive Dinge

Diese Übung hast du vielleicht schon einmal in einem meiner vorherigen Blogs gemacht. Ich liebe sie, weil sie so simpel ist. Finde täglich 5 positive Dinge an deinem Kollegen.

4. Ändere deinen Blickwinkel

Frage dich immer und immer wieder, ob das, was du über deinen Kollegen denkst, wirklich wahr ist. Oft sind die Dinge, die wir zu wissen glauben nur in unseren Kopf während die Realität eine ganz andere ist.

5. Nimm die Position des Kollegen ein.

Versetze dich doch einmal in die Lage des neuen Kollegen und stelle dir vor, wie du dich fühlen würdest, wenn dein neuer Teamkollege abweisend und kühl dir gegenüber reagiert. Wahrscheinlich würdest du das auch eher blöd finden und dir wünschen, es wäre anders.

Wie du siehst, gehört nicht viel dazu, Menschen eine zweite Chance zu geben. In erster Linie musst du es wollen.

Gegen den „Halo-Effekt“ oder den „Horn-Effekt “ kannst du nicht viel tun, aber du hast es in der Hand und kannst dich bewusst dafür entscheiden, die vorgefertigte Meinung deines Gehirns zu revidieren.

Alles Liebe,

deine Cornelia

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