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Du bist was du denkst!


Letztens habe ich in den Sozialen Netzwerken einen Beitrag gelesen, der erläutert hat, warum, die Hotellerie und Gastronomie nicht genügend Wertschätzung erfahren.

Als ich diesen Beitrag und den dazugehörigen Artikel gelesen habe, war ich fast ein bisschen schockiert. Der Artikel war die Zusammenfassung einer Umfrage von Mitarbeitern der Hotellerie und Gastronomie.

Aus den 20 genannten Punkten, habe ich mal eine Hand voll ausgewählt.

Einige der Befragten glauben, dass die Hotellerie und Gastronomie zu wenig Wertschätzung erfahren, weil

  • alle glauben, dass wir einen normalen 8-Stunden-Tag haben und niemand sieht, dass uns stattdessen wertvolle Familienzeit gestohlen wird
  • alle meinen, man ist Kummerkasten, Leibeigener und Sklave in einer Person
  • immer noch in den Köpfen die Redewendung „Wer nichts wird, wird Wirt“ verankert ist
  • alle meinen, dass wir funktionstüchtige Maschinen sind und keiner mehr die Menschen hinter uns sieht
  • wir auch für kleine menschliche Fehler von Gästen und Vorgesetzten halb hingerichtet werden

Ich muss gestehen, ich wusste gar nicht, dass es so schlimm um „unsere“ Branche steht.

Und ganz ehrlich, wenn ich das so lese, habe ich fast das Gefühl, die Befragten haben ein furchtbar grausames Leben.

Aber jetzt mal ganz ehrlich, wenn ich diese Aussagen glauben würde, hätte ich mit Sicherheit auch keinen Spaß an meiner Arbeit und würde wohl möglich morgens gar nicht aufstehen.

Für mich stellt sich zuerst einmal die Fragen, wer sind denn diese „alle“, die glauben, dass wir in der Hotellerie einen normalen 8-Stunden Tag haben, Kummerkasten, Leibeigener und funktionstüchtige Maschinen sind. Diese „alle“ sind vielleicht ein paar Ausnahmen, die dir widerspiegeln, wie du selbst über dich selbst und deine Arbeit, die du verrichtest, denkst.

In einem meiner letzten Beiträge hatte ich dich gefragt, warum du tust was du tust, was deine Motivation ist, morgens zur Arbeit zu gehen.Wenn du mit dieser Motivation an diese o.g. Aussagen herangehst, wirst du sicher merken, dass diese zum großen Teil überhaupt nicht stimmen.

Lass uns das einmal genauer betrachten und stelle dir zu den Aussagen einmal die Frage, ob es wirklich wahr ist, was du denkst.

  • Ist es wirklich wahr, dass du dir durch eine Arbeit wertvolle Familienzeit gestohlen wird? Kann es nicht vielleicht sein, dass dir die Zeit gar nicht gestohlen wird, sondern, dass du nur an deren Tagen als andere Menschen frei hast? Und ist es vielleicht möglich, dass es auch andere Berufe gibt, in denen ein Arbeitstag mehr als 8 Stunden hat?
  • Ist es wirklich wahr, dass alle meinen, du seist Kummerkasten, Leibeigener und Sklave in einer Person? Wie viele Gäste betreust du am Tag? Wieviel davon schütten dir ihr Herz aus? Wieviele davon verfügen über dich und deine Zeit und wieviele davon behandeln dich wie ihr Eigentum? Kann es nicht sein, dass die Gäste, die zu dir ins Hotel oder Restaurant kommen einen gewissen Anspruch haben und sich wohl fühlen wollen?
  • Ist es wirklich wahr, dass immer noch in den Köpfen die Redewendung „Wer nichts wird, wird Wirt“ verankert ist? Glauben das wirklich alle Menschen oder glaubst du das vielleicht sogar selbst?
  • Ist es wirklich wahr, dass alle meinen, dass du seist eine funktionstüchtige Maschine und keiner sieht mehr den Menschen, der du eigentlich bist? Was glaubst du denn von dir selbst? Bist du ein Mensch? Zeigst du deinen Gästen, dass du ein Mensch bist?
  • Ist es wirklich wahr, dass du auch für kleine menschliche Fehler von Gästen und Vorgesetzten halb hingerichtet wirst? Kann es vielleicht sein, dass du nicht so gut mit Kritik umgehen kannst? Oder liegt dein Anspruch an deine Arbeit zu hoch oder zu niedrig?

Und? Haben sich diese Aussagen für dich etwas relativiert? Sind sie vielleicht gar nicht so wahr, wie du glaubst? Wie fühlst du dich, wenn du diese Dinge nicht mehr glaubst und in einer anderen Art und Weise betrachtest?

Wertschätzung beginnt bei jedem selbst – die Gäste spiegeln dir nur, was du denkst (glaubst) und dadurch ausstrahlst.

  • Wenn du denkst, dass du durch deine Arbeit wertvolle Familienzeit verlierst, wirst du auch immer in Situationen kommen, in denen du Überstunden machen und die Familienfeier absagen musst
  • Wenn du denkst, dass du Kummerkasten, Leibeigener und Sklave bist, wirst du auch immer so von deinen Gästen behandelt werden
  • Wenn du denkst, wer nichts wird, wird Wirt, wirst du dich immer schlecht fühlen, weil du dich für dich Hotellerie oder Gastronomie entschieden hast.
  • Wenn du glaubst, dass du eine funktionstüchtige Maschine bist, wird es immer wieder Situationen geben, in denen dir genau das abverlangt wird – zu funktionieren.
  • Wenn du glaubst, dass du für menschliche Fehler gesteinigt wirst, wirst du dich selbst immer wieder in solche Situationen katapultieren.

Du bist, was du denkst. Überlege dir also einmal genau, wer du sein und was du auf der Arbeit für deine Vorgesetzten, Kollegen und Gäste ausstrahlen möchtest.

Du hast es jeden Tag in der Hand.

Alles Liebe

deine Cornelia

Quelle des besagten Artikels: HOGAPAGE

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