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Du bist eine Fehlbesetzung!


Als ich am 17. Januar 2012 ins Büro von meiner Chefin zitiert wurde, hat sie genau das zu mir gesagt:

„Cornelia, du bist eine Fehlbesetzung!“

Das hat gesessen. Danke!

Aber wie konnte das sein? Wie konnte sie das ausgerechnet zu mir sagen?

  • Zu mir, die immer pünktlich und zuverlässig war.
  • Zu mir, die sich nie widersetzt hatte, wenn es etwas zu erledigen gab.
  • Zu mir, die morgens die erste und abends die letzte im Büro war.
  • Zu mir, die stillschweigend alles hinnahm und ihre Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen erledigte.
  • Zu mir, die sich gefühlt „aufopferte“ um alle Aufgaben zu seiner Zufriedenheit zu erfüllen.
  • Zu mir, die nur noch arbeitete, aß, schlief, arbeitete, aß, schlief, arbeite, …
  • Zu mir, die darauf hinarbeite erfolgreich zu sein.

Ich hatte keine Ahnung, warum ausgerechnet ich diejenige war, die eine Fehlbesetzung war. Ich wusste nur, dass es mir in diesem Moment den Boden unter den Füßen weggerissen hatte.

Ich wurde krank, mein Körper rebellierte und ich hatte Angst. Angst vor meiner Chefin, Angst vor der Arbeit, Angst vor den Kunden, Angst vor den Gästen, Angst, vor den Kollegen, Angst davor, wieder ins Büro gehen zu müssen. Mein Magen zog sich zusammen, wenn ich nur daran dachte, dass ich wieder arbeiten gehen sollte.

Acht Monate später, war ich das erste Mal wieder im Büro. Es hatte sich einiges getan, neue Kollege, ein neuer Chef und meine Entscheidung, ich werde kündigen.

Ein paar Monate später trat ich meine neue Arbeit an. Ich war dankbar, dass sich so schnell etwas Neues ergeben hatte.

Ich arbeitete, nicht mehr 12-14 Stunden am Tag, das hatte ich gelernt, aber dennoch

  • war ich stets pünktlich und zuverlässig.
  • widersetzte mich nicht, wenn ich eine Aufgabe bekam.
  • machte stillschweigend meine Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen.

Anderthalb Jahre später, in einem Mitarbeitergespräch, erfuhr ich, dass es wieder nicht gereicht hatte. Meine neue Chefin war nicht zufrieden mit meiner Arbeit.

Wie konnte das sein? Ich hatte doch nun wirklich alles gegeben. Vielleicht hätte ich mich doch mehr „aufopfern“ sollen? War es das, was fehlte?

Nein, das war es nicht. Und das weiß ich heute. Diese, meine Geschichte, die mich noch heute begleitet, macht mich nachdenklich, traurig und wütend, und doch weiß ich, ich habe mir das alles selbst erschaffen.

Die Macht der Gedanken

Jetzt denkst du bestimmt, ach, was redet sie denn da!? Keiner sucht sich freiwillig solche Chefs aus und lässt sich sowas sagen.

Und ich sage dir: Doch, so ist es. Ich habe mir diese Situationen selbst erschaffen.

Wir alle sind die Schöpfer unseres Lebens, all der Situationen, die uns begegnen.

Unsere Gedanken, 60.000 bis 80.000 am Tag, sind so machtvoll, dass sie alles, was in uns „abgeht“ nach außen projizieren.

Was heißt das aber nun für mich und meine Situation? Was hatte ich für Gedanken, die diese Situationen mit meinen Chefinnen hervorgerufen haben? Was muss in mir „abgegangen“ sein, dass ich mir so etwas sagen/bieten lasse?

Die Antwort darauf ist ziemlich einfach.

  • Ich werde nur geliebt/akzeptiert, wenn ich brav bin.
  • Ich werde nur geliebt/akzeptiert, wenn ich tue, was andere sagen.
  • Ich werde nur geliebt/akzeptiert, wenn ich sage, was andere hören wollen.
  • Ich muss viel arbeiten, um anerkannt zu werden.
  • Ich muss mich hinten anstellen, um erfolgreich zu sein.
  • Ich darf nicht sagen, was ich denke.
  • Ich muss immer einen Schritt mehr gehen, als die anderem um anerkannt zu werden.
  • So ist das eben, die Chefs sitzen immer am längeren Hebel.
  • Fall bloß nicht auf.
  • Denk an deine gute Erziehung.

Ich könnte (fast) unendlich so weiter machen. Es gibt so viele Gedanken, die genau solche Situationen in meinem, Leben ausgelöst haben.

Und all diese Situationen haben mir wieder und wieder bestätigt: Ich bin nicht gut genug.

Das war genau das, was meine Chefinnen mir in anderen Worten gesagt hatten. Sie sprachen aus, was ich die ganze Zeit dachte und für meine Wahrheit gehalten hatte.

Ich bin nicht gut genug. Ich muss noch mehr dies, ich muss noch mehr das und ich muss noch mehr …, um geliebt, akzeptiert und anerkannt zu werden.

Wenn ich heute darüber nachdenke, ist das eines meiner Kernthemen in meinem Leben.

Diese „Nicht-gut-genug-sein“ begleitet mich mein Leben lang, ja, sogar noch heute.

Die Angst, nicht gut genug zu sein, entsteht aus der Angst, nicht geliebt zu werden.

Zurück in die Kindheit

In unserer Kindheit hören wir immer wieder Sätze wie,

  • Wenn du jetzt nicht still bist, dann…
  • Wenn du wieder lieb bist, bekommst du…
  • Wenn du wieder lieb bist, machen wir …
  • Du sollst dich benehmen…
  • Sei nicht so laut.
  • Bist du jetzt lieb?

Auch hier könnte ich ewig so weiter machen. Vielleicht kennst du ja auch den ein oder anderen Satz, den du von deiner Mutter, deinem, Vater oder deinen Großeltern gesagt bekommen hast.

All diese Sätze lösen in dem kleinen Kind, das wir mal waren (und immer noch sind), folgende Gedanken aus:

  • Lieb sein heißt, still sein.
  • Lieb sein heißt, machen was andere sagen.
  • Lieb sein heißt, keinen Spaß haben.

Aber vor allem, löst es aus, dass das Kind denkt:

  • Ich bin nicht gut, wenn ich laut bin.
  • Ich bin nicht gut, wenn ich nicht mache, was Mama, Papa, etc. sagen.
  • Ich bin nicht gut, wenn ich eine andere Meinung habe als andere.

Genau das ist es, was sich über viele Jahre in uns manifestiert. Wir glauben, dass wir nicht gut genug sind, wie wir sind.

Ist das heute wirklich wahr?

Wenn du mir schon eine Weile folgst, weißt du auch, dass wir genau das, was wir denken ausstrahlen und anziehen. Die Selbsterfüllende Prophezeiung lässt uns nie im Stich. 😉

Wir werden immer wieder Menschen begegnen und in Situationen katapultiert, die uns bestätigen, was wir über uns, die Welt, Vorgesetzte, …, denken.

Nutze diese Situationen als Anstoß hinzuschauen und zu hinterfragen, ob das, was du denkst wirklich, zu 100 % war ist.

Wenn es nicht wahr ist, frage dich, wer du wärst und was du erleben würdest, wenn du nicht glauben würdest, was du glaubst. Spiele es einmal für dich durch.

  • Wie würde dein Leben aussehen?
  • Was würdest du erleben?
  • Welchen Menschen würdest du begegnen?
  • Wie würdest du dich fühlen?

Damals, im Kindesalter, hattest du keine Wahl. Du warst abhängig von deinen Eltern und dem, was die Erwachsenen sagten.

Heute, als Erwachsene/r, hast du eine Wahl. Du kannst jeden Tag für dich entscheiden, ob das, was du glaubst, wahr ist. Und wenn es nicht wahr ist, kannst du es ändern.

Aus meiner Erfahrung kann ich dir auch sagen, dass es manchmal nicht sooo leicht ist, einfach umzudenken. Umdenken bedarf täglicher Übung. Erst, wenn wir Dinge durchschnittlich 66 Tage getan oder gedacht haben, beginnen diese, sich in uns zu manifestieren.

Allein aber die bewusste Entscheidung etwas in deinem Leben verändern zu wollen, hilft dir dabei durchzuhalten, dir wenn möglich Unterstützung zu suchen und deinen eigenen Weg zu gehen.

Du hast immer die Wahl.

Alles Liebe,
deine Cornelia

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